Antibiotika-Resistenzen sind nicht ohne. Sind Bakterien einmal unempfindlich gegen Antibiotika, können sie den Verlauf einer Erkrankung negativ vorantreiben. Die moderne Medizin geht dieser Problematik schon lange nach, ein möglicher Ansatz ist eine Kombination aus Antibiotika und pflanzlichen Stoffen. Die Phamazeutin Sandra Prasch hat in ihrer Dissertation „Plant-derived modulators of antibiotic resistance" am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften Substanzen aus pflanzlichen Stoffen erforscht, die einen wichtigen Mechanismus von Antibiotika-Resistenzen beeinflussen. Eine Kombination aus Antibiotikum und entsprechenden Pflanzenstoffen wie etwa bei Capiscum annuum (Spanischer Pfeffer) und Curcuma (Gelbwurzel) wäre ein möglicher Ansatz Antibiotikaresistenzen wirkungsvoll zu bekämpfen. Diese beeinflussen einen wichtigen Mechanismus von Antibiotikaresistenzen: die Transportproteine ("Efflux-Pumpen"). Sie sind in der Lage, Substrate aus den Bakterienzellen durch die Zellmembran zu transportieren und so dafür zu sorgen, dass die Antibiotikakonzentration in der Bakterienzelle niedrig gehalten wird. Für ihre Arbeit wurde sie jüngst mit dem Apodemica-Forschungspreis ausgezeichnet.
Antibiotikaresistenzen: Hohe aktuelle Relevanz
"Ich halte die Dissertation von Mag. Dr. Prasch für eine hervorragende Arbeit, die das Potential von pflanzlichen Naturstoffen als Antibiotikaresistenz-modulierende Wirkstoffe auslotet", so Franz Bucar vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften. Auch Dr. Albert Kompek vom Grazer Pharmaunternehmen Apomedica würdigt ihre Arbeit: "In ihrer Doktorarbeit forschte Sandra Prasch auf einem Gebiet von hoher aktueller Relevanz! Wir beglückwünschen die Preisträgerin sehr zu ihrer ausgezeichneten Doktorarbeit über Antibiotikaresistenzen und Möglichkeiten, diese einzudämmen."