Herba
Absinthii | Absinthii herba - Wermutkraut |
Charakteristische Merkmale der Pulverdroge:
zahlreiche T-Haare der Blattoberseite und der Unterseite in Seitenansicht sowie Aufsicht; T-Haare mit kurzem, 1-reihigem Stiel aus 1-5 Zellen (meist 3) und einer quer darüberliegenden, sehr langen (bis ca. 400 µm), beiderseits zugespitzten Zelle (Querzelle, Endzelle)
Blattbruchstücke mit wellig-buchtigen Epidermiszellen (beidseitig) in Aufsicht; die Cuticula ist glatt; anomocytische Stomata, hauptsächlich auf der Blattunterseite
Pollenkörner, die sehr zahlreich, zuweilen als Pollenpakete im Präparat zu finden sind
Bruchstücke von Spreuhaaren des Blütenstandbodens mit drei Basalzellen (hier nicht zu sehen) und langer, dünnwandiger Endzelle; zahlreich
graue, polygonale Stängelmarkzellen mit Tüpfeln
tief eingesenkte Asteraceen-Drüsenschuppen (2- bis 6-zellig, blasig aufgewölbte Cuticula); selten
Bruchstücke der Korollblätter in Aufsicht; Zellen mit kleinen Ca-Oxalatdrusen; zahlreich
Weitere Merkmale der Pulverdroge:
Bruchstücke von Bastfasergruppen aus dem Stängel
Gefäßbruchstücke aus dem Stängel
Bruchstücke aus dem Rand von Hüllkelchblättern mit schlauchförmigen Haarausstülpungen; zahlreich
Cannabis indicae | Cannabis indicae herba - Indischer Hanf |
Charakteristische Merkmale der Pulverdroge:
Blattfragmente mit polygonalen bis buchtigen Epidermiszellen; in diese sind beiderseits Haare mit retortenförmiger Basis eingesenkt, von denen jedes einen gestielten, Calciumcarbonat enthaltenden, traubigen Cystolithen führt
Mesophyllfragmente mit zahlreichen Oxalatdrusen, besonders ganze Flecken mit Drusen aus der Fruchtknotenwand
Drüsenhaare mit einzelligem Stiel und achtzelligem Köpfchen (ähnlich den Labiatendrüsen) und blasig abgehobener Kutikula
Bruchstücke aus dem Fruchtblatt; die Zellen der oberen Epidermis besitzen gerade Zellwände (oben links); die Zellwände der unteren Epidermis sind stark gewellt (oben rechts)
Drüsenhaare der Deckblätter und der Blüten; diese sind gegen 250 µm lang, mit vielzelligem, mehrreihigem, daumenförmigen Stiel und Drüsenköpfchen, wie auf dem Laubblatt
Weitere Merkmale der Pulverdroge:
Fragmente brauner Sekretschläuche aus den Siebteilen der Gefäßbündel
Cystolithenhaare frei liegend; zahlreich
Thymi | Thymi herba - Thymian Synonyme: Herba Thymi, Folium Thymi |
Charakteristische Merkmale der Pulverdroge:
Blattbruchstücke mit unterer Epidermis in Aufsicht; auf dieser befinden sich Lamiaceen-Drüsenschuppen und ein- bis zwei-, selten 3-zellige, knieartig gebogene Haare ("Kniehaare", sehr charakteristisch nur für Thymus vulgaris); die Kniehaare besitzen eine gekörnte Cuticula und in der Basis sind z.T. Calciumoxalatnädelchen vorhanden Blattbruchstücke mit oberer Epidermis in Aufsicht; auf dieser befinden sich dickwandige, kurze, 1-zellige Eckzahnhaare mit feinen Oxalatnädelchen; die Epidermiszellen haben fein knotig verdickte Wände, so auch die Zellen der unteren Epidermis
diacytische Stomata, sowohl auf der Battunterseite als auch auf der Blattoberseite
bräunlich-orange Lamiaceen-Drüsenhaare; diese bestehen im allgemeinen aus 12 Exkretzellen (mit vier inneren und acht äußeren Zellen) mit durch das Exkret abgehobener Kutikula, welche die Form eines rundlichen bis eiförmigen Bläschens annimmt
isolierte Kniehaare; zahlreich
Weitere Merkmale der Pulverdroge:
triporate Pollenkörner
Fragmente mit Sklerenchymfasern des Stängels
Fragmente der Kronröhre mit papillöser Epidermis in Schrägaufsicht
fünf- bis sechszellige Gliederhaare des Kelchs
Anmerkung: Die typischen Kniehaare sind in manchen Pulverpräparaten nur selten; in der Kelchblattregion kommen zahlreiche mehrzellige lange Haare vor; sie können Majoran o. ä. vortäuschen.
Haarformen bei Thymus zygis:
kurze, gebogene, meist 2-zellige Haare mit gekörnter Cuticula der Blattunterseite, mitunter Kniehaare vortäuschend; charakteristisch
kurze, gestreckte Haare mit gekörnter Cuticula der Blattunterseite und zarte, gestreckte Drüsenhaare; letztere im Pulver meist fehlend
einzellige Eckzahnhaare der Blattoberseite, im Lumen stets Calciumoxalatnädelchen führend
Papillen mit Calciumoxalatnädelchen im Lumen am umgerollten Blattrand; charakteristisch
bis ca. 750 µm lange, derbe mehrzellige Gliederhaare ("Wimperhaare") mit Calciumoxalatnädelchen in den Zellen, vom Blattgrund stammend; im Pulver selten
Anmerkung: Thymus zygis besitzt keine Kniehaare; sie werden durch mehrzellige Haare vertreten, die als ganze oder im oberen Teil gekrümmt sind.
Equiseti | Equiseti herba – Schachtelhalmkraut Synonyme: Herba Equiseti, Zinnkraut Stammpflanze: Equisetum arvense L. (Acker-Schachtelhalm) EQUISETACEAE |
Charakteristische Merkmale der Pulverdroge:
Stängelfragmente; über den Stängelrippen befinden sich zwei-zellige Höcker auf den Epidermiszellen; Epidermiszellen lang gestreckt mit stark gewellten Längswänden
Paracytische Spaltöffnungen sind in Reihen zwischen den Rippen angeordnet; Nebenzellen überlagern Schließzellen und besitzen radial angeordnete Verdickungsleisten