Ferroptose ist eine Form des regulierten Zelltods mit vielversprechenden Anwendungen bei der Behandlung von Krankheiten, die durch übermäßigen Zelltod gekennzeichnet sind, wie beispielsweise degenerative Lebererkrankungen. Die Zahl der Proteine, die an der Ferroptose beteiligt sind, nimmt ebenso zu wie die Zahl der kleinen Moleküle, die in die Ferroptosewege eingreifen. Die Herausforderungen bei der gezielten Modulation der Ferroptose liegen in der Beeinflussung redoxabhängiger Signalkaskaden, deren Regulationsmechanismen im Gegensatz zu Kinasesignalwegen weniger gut untersucht und noch nicht vollständig verstanden sind.
Die Entwicklung von Arzneimittelkandidaten, die Ferroptose hemmen, befindet sich noch in einem frühen Stadium und es sind noch viele Fragen zu klären:
- Was ist die effektivste Strategie, um Ferroptose zu verhindern?
- Gibt es neben den bekannten anti-ferroptotischen Abwehrsystemen weitere Zielstrukturen, die besser geeignet sind, den ferroptotischen Zelltod bei degenerativen Erkrankungen effizient und langfristig zu hemmen?
- Können synergistische Effekte erzielt werden, indem an verschiedenen Stellen der ferroptotischen Signaltransduktion angesetzt wird?
- Sind die anti-ferroptotischen Verbindungen in der Lage, in vivo vor Leberdegeneration zu schützen?
Die Nutzung der immensen strukturellen Vielfalt von Naturstoffen könnte dazu beitragen, diese Fragen zu beantworten, neue Targets zu identifizieren und molekulare Mechanismen zu entschlüsseln.