Übersicht der Blätterdrogen
Althaeae folium – Eibischblätter
Stammpflanze: Althaea officinalis L., Malvaceae
Sowohl Blattbruchstücke auf Blattober- und -unterseite, als auch die Blattstielfragmente sind samtig bis feinfilzig behaart.
Deutlich hervortretender Hauptnerv und handförmige Nervatur sichtbar. Die Schnittdroge enthält vereinzelt auch filzig behaarte Blütenknospen.
Aurantii folium – Bitterorangenblätter
Stammpflanze: Citrus aurantium L. ssp. aurantium, Rutaceae
Kahle, hellgrüne, am Rand gebogene Blattfragmente, welche in der Durchsicht (Gegenlicht) punktiert sind = Ölräume; sie weisen einen geflügelten Blattstiel auf. Die an der Unterseite gut erkennbare Nervatur bleibt beim Zerreißen oft intakt aufgrund der zähen Fasern.
Betulae folium – Birkenblätter
Stammpflanzen: Betula pendula Roth, Betula pubescens Ehrh., Betulaceae
Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün-grau. Charakteristisch ist die dichte, helle Netzaderung.
Boldi folium – Boldoblätter
Stammpflanze: Peumus boldus Mol., Monimiaceae
Die Blattstücke sind glänzend, ledrig-steif und elliptisch-eiförmig.
Charakteristisch sind die an der Oberseite eindeutig sichtbaren hellen Höckerchen, sowie der an der Unterseite deutlich hervortretende Hauptnerv.
Die Schnittdroge enthält vereinzelt auch rötlich-braune Zweigstückchen.
Camelliae sinensis non fermantata folia – Grüner Tee
Stammpflanze: Camellia sinensis (L.) Kuntze, Theaceae
Eingerollte olivgrüne bis bräunlich-grüne, dunkle Blattbruchstücke.
Crataegi folium cum flore – Weißdornblätter mit Blüte
Stammpflanzen: Crataegus monogyna Jacq., Crataegus oxyacantha Thuill., Crataegus laevigata (Poir) DC., Rosaceae
Braune und grüne Blattbruchstücke mit deutlicher, leicht rötlicher Aderung an der Unterseite.
In der Schnittdroge befinden sich außerdem viele dunkelbraune, holzige Stängelstücke sowie Blüten mit gelblich-weißen Kronblättern.
Cynarae folium – Artischockenblätter
Stammpflanze: Cynara cardunculus L., Asteraceae
Wollig-filzig grau-grün behaarte Blattaggregate mit markhaltigen Blattstiel- und Nervaturbruchstücken.
Digitalis purpureae folium – Digitalis-purpurea-Blätter
Stammpflanze: Digitalis purpurea L., Plantaginaceae
Oberseite dunkelgrün, weich behaart; Unterseite heller grau-grün filzig behaart. Unterseits Mittelrippe und verzweigte Seitennerven stark hervortretend (netznervig) und teilweise dunklere Aderung zu erkennen. Außerdem sind zahlreiche, teils dunkle, mehrfärbige grobe Stiele vorhanden.
Eucalypti folium – Eucalyptusblätter
Stammpflanze: Eucalyptus globus Labill., Myrtaceae
Grau-grüne, harte, ledrige Blattbruchstücke mit teils gelbgrünlich, stark hervortretendem Hauptnerv an der Unterseite.
Sehr charakteristische braune Korkwarzen (Punkte) der Blattspreite.
Auch die Öldrüsen sind im Gegenlicht als kleine Punkte gut erkennbar.
Fragariae folium – Erdbeerblätter
Stammpflanzen: Fragaria vesca L., Fragaria x ananassa (Weston) Duchesne ex Rozier, Fragaria moschata West., Fragaria virdis West., Rosaceae
Blattunterseite mit feiner, weißer netzartiger Nervatur bzw. Aderung.
Hohle Stängelstücke teils dicht behaart und oft rotviolett gefärbt.
Fraxini folium – Eschenblätter
Stammpflanzen: Fraxinus excelsior L., Fraxinus angustifolia Vahl, Oleaceae
Bräunlich-grüne Blattbruchstücke mit sehr charakteristischem feinem (teils braun-rötlichem) Adernetz an der Unterseite und teilweise erkennbarer gezähnter Blattrand.
Die Schnittdroge enthält auch einige hellbraune Stängelstücke.
Gingko folium – Ginkgoblätter
Stammpflanze: Gingko biloba L., Ginkgoaceae
Olivgrüne bis bräunliche Blattstücke mit sehr charakteristischer paralleler Nervatur.
Hamamelidis folium – Hamamelisblätter
Stammpflanze: Hamamelis virginiana L., Hamamelidaceae
Braun-grüne, kleine, brüchige Blattfragmente.
Charakteristisch ist die rechteckige Nervatur.
Hederae folium – Efeublätter
Stammpflanze: Hedera helix L., Araliaceae
Blattstücke dunkelgrün bis bräunlich mit deutlich erkennbarer heller Nervatur an der Unterseite.
Die Schnittdroge enthält einige dünne, hellgrüne Fasern.
Lauri folium – Lorbeerblätter
Stammpflanze: Laurus nobilis L., Lauraceae
Olivgrüne große Blattstücke mit glänzender Ober- und matter Unterseite. An der Unterseite deutlich hervortretender Mittelnerv sowie charakteristisch quadratisches Adernetz. Ebenfalls charakteristischer würziger Geruch.
Malvae folium – Malvenblätter
Stammpflanzen: Malva sylvestris L., Malva neglecta Wallr., Malvaceae
Hellgrüne zerknitterte, zusammenhängende Blattstücke mit deutlicher, heller, durch das Zerknittern wellenartig verlaufender Nervatur. Die Schnittdroge enthält außerdem blau-violette Blütenteile.
Mate folium – Mateblätter
Stammpflanze: Ilex paraguariensis A.St.-Hil., Aquifoliaceae
Die geschnittene Droge besteht aus kahlen, gelblich grünen, unregelmäßigen, eckigen Stücken, mit einer durchschnittlichen Länge von 2-4 mm.
Melissae folium – Melissenblätter
Stammpflanze: Melissa officinalis L., Lamiaceae
Dünne, leicht zerbrechliche, runzelige, eingerollte Blätter. Die Oberseite ist tiefdunkelgrün und vereinzelt behaart, wohingegen die Unterseite etwas heller und gräulicher ist. Die Unterseite zeigt deutlich fiederige, geschwungene helle Blattnerven sowie drüsige Punktierung. Zudem ist beim Zerreiben ein charakteristischer Zitronengeruch bemerkbar.
Menthae crispae folium – Krauseminzeblätter
Stammpflanze: Mentha spicata L. var. crispa, Lamiaceae
Dunkelgrüne, brüchige, gekrauste Blattstücke mit unterseits deutlicher Nervatur und drüsiger Punktierung (Lupe bzw. Gegenlicht).
Teilweise sind violette Blattstiele vorhanden. Die Blätter riechen typisch („Spearmint-Geruch“).
Menthae piperitae folium – Pfefferminzblätter
Stammpflanze: Mentha x piperita L., Lamiaceae
Blattstücke im Vergleich zur Krauseminze heller und weniger gekraust, aber ebenfalls brüchig und dünn. Die Nervatur ist deutlich sichtbar, vereinzelt sind Haare zu erkennen sowie drüsige Punktierung (Lupe bzw. Gegenlicht). Der Geruch ist mentholartig.
Menyanthidis trifoliatae folium – Bitterkleeblätter
Stammpflanze: Menyanthes trifoliata L., Menyanthaceae
Kahle, mittelgrüne, an der Unterseite etwas hellere, Blattstücke mit unterseits auffälligem, breitem, hellem Hauptnerv.
Bruchstücke der dicken Blattstiele sind infolge starker Schrumpfung beim Trocknen runzelig-längsrinnig und glänzend.
Oleae folium – Ölbaumblätter
Stammpflanze: Olea europaea L., Oleaceae
Ledrig, dickere Blattstücke mit graugrüner, glatter und glänzender Oberseite. Die Unterseite ist heller und flaumig behaart.
Teilweise lanzettliche, eingerollte Blattform erkennbar.
Orthosiphonis folium – Orthosiphonblätter
Stammpflanze: Orthosiphon aristatus Miq. var. aristatus, Lamiaceae
Dünne, leicht zerbrechliche, gräulich-bräunliche Blätter mit teilweise heller Marmorierung.
Mit der Lupe sind drüsige Punktierungen zu erkennen und vereinzelt sind charakteristische violette Nerven sichtbar.
Auch die Stängel sind teilweise leicht violett gefärbt.
Plantaginis lanceolatae folium – Spitzwegerichblätter
Stammpflanze: Plantago lanceolata L. s. l., Plantaginaceae
Mittelgrün bis bräunlich-grüne große Blattstücke mit deutlich hervortretender, fast parallel verlaufender Nervatur an der Unterseite.
Ribis nigri folium – Schwarze-Johannisbeere-Blätter
Stammpflanze: Ribes nigrum L., Grossulariaceae
Grüne Blattstücke mit unterseits heller Mittelrippe und Seitenadern, die eine charakteristische Netzaderung ausbilden. Außerdem steife, hellbraune Blattstiele mit oberseits ausgeprägter Rinne.
Rosmarini folium – Rosmarinblätter
Stammpflanze: Rosmarinus officinalis L., Lamiaceae
Linealische, eingerollte sehr charakteristische grüne Blätter.
Rubi fruticosi folium – Brombeerblätter
Stammpflanze: Rubus fruticosus L. s. l., Rosaceae
Mittel- bis dunkelgrüne Blattbruchstücke mit heller Nervatur, an der Blattunterseite stärker hervortretend. Außerdem ist die Unterseite samtig behaart. Zusätzlich sind an Blattstielen und Stängelstücken feine, weißliche Stacheln zu sehen.
Salviae officinalis folium – Salbeiblätter
Stammpflanze: Salvia officinalis L., Lamiaceae
Aufgrund der beidseitig feinen Behaarung sind die weiß-gräulich, grünen Blattbruchstücke oft aneinanderhaftend. An der Unterseite ist eine deutliche, netzartige Nervatur erkennbar, welche sich auch an der Oberseite zeigt (buckelig, körnige Oberfläche).
Der Salbei-Geruch ist sehr charakteristisch und aromatisch.
Sennae foliolum – Sennesfiederblättchen
Stammpflanze: Senna alexandrina Mill. (Syn.: Cassia senna L., Cassia acutifolia Delile, Cassia angustifolia M. Vahl), Fabaceae
Hellgrüne, kahle, ganzrandige Blattfragmente mit fiederartiger Nervatur.
Charakteristisch sind die teilweise ganzen, stachelspitz zulaufende Fiederblättchen.
Theae nigrae folium – Schwarzer Tee
Stammpflanze: Camellia sinensis (L.) Kuntze, Theaceae
Rotbraune bis schwarze stark geknitterte Blattbruchstücke.
Urticae folium – Brennnesselblätter
Stammpflanzen: Urtica dioica L., Urtica urens L., Urticaceae
Knäuelig eingerollte, oberseits schwarzgrüne, unterseits hellgrüne Blattbruchstücke mit charakteristischen Brennhaaren (Lupe!). Nervatur an der Unterseite deutlich hervortretend. Teilweise grüne bis braune, breitgedrückte Stängelstücke.
Uvae-ursi folium – Bärentraubenblätter
Stammpflanze: Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng., Ericaceae
Dickledrige, an der Oberseite glänzende, gelblich-grüne Blattstücke. Nervatur deutlich feinnetzig sichtbar.
Auch ganze spatelige Blätter vorhanden.
Verbenae citriodorae folium – Zitronenverbenenblätter
Stammpflanze: Aloysia citroide Palau, Verbenaceae
Hellgrüne, teilweise eingerollte Blattstücke mit stark hervortretender, heller Nervatur. In der Schnittdroge befinden sich auch eine Vielzahl dünner Fasern.
Beim Zerreiben entsteht ein zitronenartiger Geruch.
Vitis-idaeae folium – Preiselbeerblätter
Stammpflanze: Vaccinum vitis-idaea L., Ericaceae
Gräulich-braungrüne Blattstücke mit glänzender Oberseite. Deutlicher Mittelnerv an der Unterseite und dunkle, drüsige Punktierung. Teilweise auch ganze, eiförmige Blätter sichtbar.
Ähnliche Drogen
Ribis nigri folium (links) und Rubi fruticosi folium (rechts)
Beide zeigen an der Blattunterseite eine deutliche helle Nervatur (beim Brombeerblatt zweigen die Seitennerven häufig fast rechtwinkelig vom Hauptnerv ab), jedoch ist bei Ribis nigri folium auf der Blattoberseite ein dunkles Adernetz vorhanden. Brombeerblätter enthalten zusätzlich Blattstiele oder Stängelstücke mit Stacheln. Auch durch die goldgelbe Punktierung durch Drüsenhaare unterscheidet sich Ribis nigri folium von Rubi fruticosi folium.
Melissae folium (1), Menthae crispae folium (2), Menthae piperitae folium (3)
Melisse und die Minzen sind zuallererst durch den Geruch unterscheidbar. Melisse weist keinen Minz- sondern Zitronengeruch auf.
Die Minzblätter unterscheiden sich durch ihre Farbe. Die Blattbruchstücke von Menthae crispae folium sind dunkler und teilweise sind violette Blattstiele vorhanden, die Schnittdroge von Menthae piperitae folium hingegen enthält hellere Blattstücke.