Im Gespräch mit
Univ.-Prof. Dr. Andreas Koeberle
Bereichsleiter der Pharmakognosie
Womit beschäftigt sich ein Professor für Pharmakognosie eigentlich genau?
Die Pharmakognosie, in Österreich synonym zu Pharmazeutischer Biologie, ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet mit zahlreichen Schnittstellen zu anderen pharmazeutischen und biomedizinischen Disziplinen. Ursprünglich lag der Schwerpunkt auf der chemisch-analytischen Untersuchung von Arzneipflanzen und der Qualitätskontrolle pflanzlicher Arzneimittel. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Fach jedoch stark weiterentwickelt und umfasst heute ein breites Spektrum an Forschungsschwerpunkten.
Ein zentraler Bereich ist die Untersuchung der molekularen Wirkmechanismen von Naturstoffen und Wirkstoffgemischen. Dies geht häufig einher mit der Identifizierung neuer Zielstrukturen für Arzneimittel, der Analyse krankheitsrelevanter Signalwege sowie der strukturellen Optimierung bioaktiver Verbindungen durch biologische oder semisynthetische Methoden. Darüber hinaus spielt die Aufklärung und gentechnische Modifikation der Biosynthesewege dieser Substanzen eine wichtige Rolle. Ebenso gehört die Durchführung qualitativ hochwertiger präklinischer und klinischer Studien, basierend auf rationalen wissenschaftlichen Ansätzen und kritischer Evidenzbewertung, zum Aufgabenspektrum der Pharmakognosie.
In den letzten Jahren haben sich zudem die Erforschung und Entwicklung von Biopharmazeutika – etwa Enzymen, monoklonalen Antikörpern, Immuntherapeutika und RNAi-Therapien – sowie innovativen Arzneiformen aus den Bereichen Gen- und Zelltherapie als bedeutende Teilgebiete etabliert.
Mein eigener Forschungsschwerpunkt liegt in der Aufklärung der Wirkmechanismen biogener Wirkstoffe mit dem Ziel, neuartige krankheitsrelevante Mechanismen zu identifizieren und Naturstoffe bis hin zu präklinischen Wirkstoffkandidaten zu entwickeln. Als Universitätsprofessor und Sektionsleiter ist es mir darüber hinaus ein besonderes Anliegen, Talente und Expertisen innerhalb unseres Fachbereichs zu fördern und optimale Rahmenbedingungen für innovative Forschung zu schaffen. Ein ebenso zentraler Aspekt meiner Arbeit ist die interdisziplinäre Ausbildung unserer Studierenden. Ich möchte sie ermutigen, kritisch zu denken und bestehende Paradigmen zu hinterfragen – sei es für eine Karriere in der Pharmazie, in der pharmazeutischen Industrie, bei Zulassungsbehörden oder in der akademischen Forschung.

Was an Ihrer Arbeit finden Sie besonders gesellschaftlich relevant?
Wir befinden uns in einer paradoxen Zeit für die Pharmakognosie. Einerseits erleben pharmazeutische Naturstoffpräparate einen regelrechten Boom und erzielen Rekordumsätze. Andererseits gibt es kritische Stimmen aus wissenschaftsnahen Kreisen, insbesondere aus dem medizinischen und pharmazeutischen Umfeld, die ihre Wirksamkeit mitunter pauschal infrage stellen.
Ein zentrales Problem ist aus meiner Sicht das mangelnde Bewusstsein für die klare Abgrenzung zwischen der rationalen, wissenschaftlich fundierten pharmakognostischen Wirkstoffforschung und anthroposophischen Heilverfahren wie Homöopathie, Bachblütentherapie oder Schüßler-Salzen. Letztere beruhen nicht auf nachweisbaren mechanistischen Grundlagen oder belastbarer klinischer Evidenz – und erheben diesen Anspruch oft gar nicht. Diese Unterscheidung wird durch die Flut an Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt zusätzlich erschwert. Während einige Produkte qualitativ hochwertig und potenziell wirksam sind, sind andere nachweislich wirkungslos oder sogar gesundheitsschädlich – die meisten bewegen sich jedoch in einer Grauzone dazwischen.
Auch der regulatorische Rahmen trägt zur Verwirrung bei: Pflanzliche Präparate werden in Europa häufig als „traditionelle pflanzliche Arzneimittel“ zugelassen. Eine Wirksamkeit ist in vielen Fällen sehr wahrscheinlich, ein fundierter klinischer Nachweis muss jedoch nicht erbracht werden. Dies ist zwar derzeit eine pragmatische Lösung, stellt aber eine Herausforderung für eine differenzierte wissenschaftliche Bewertung dar. Denn groß angelegte, qualitativ hochwertige klinische Studien sind teuer und rechnen sich für Pharmaunternehmen oft nicht – schließlich lassen sich traditionelle pflanzliche Arzneimittel oder ihre Inhaltsstoffe nicht einfach patentieren, um die Kosten wieder einzuspielen.
Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum ist, dass pflanzliche Arzneimittel per se besonders verträglich seien, nur weil sie natürlichen Ursprungs sind. Zwar trifft dies in der Selbstmedikation häufig zu, da viele Heilpflanzen auf jahrhundertealten Erfahrungen beruhen. Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass Pflanzen in der Evolution nicht das Ziel verfolgten, die menschliche Gesundheit zu fördern, sondern sekundäre Inhaltsstoffe entwickelten, etwa um sich gegen Fressfeinde und Mikroorganismen zu schützen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Naturstoffe gerade in der Onkologie und der Antibiotikaforschung eine Schlüsselrolle spielen.
Ich sehe es als eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe der akademischen Pharmakognosie an, diese Missverständnisse aufzuklären und eine gemeinsame Sprache für einen sachlichen Dialog zu schaffen. Ziel ist es, die Menschen in die Lage zu versetzen, informierte Entscheidungen über Behandlungsformen zu treffen – sei es für oder gegen eine bestimmte Therapie. Dabei spielen insbesondere Apotheken eine entscheidende Rolle als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Patientenberatung.
Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie eine besondere Bereicherung?
Viele Aspekte meiner Arbeit in Forschung und Lehre bereiten mir große Freude, doch der Umgang mit jungen Talenten und Nachwuchswissenschaftler:innen, die mit Begeisterung und Neugier an ihre Forschung herangehen, empfinde ich als besonders bereichernd. Wenn man ihnen den Raum gibt, sich zu entfalten und eigene Ideen in Projekte einzubringen, entstehen oft völlig neue Perspektiven – mit dem Potenzial, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und auch die eigene Sichtweise immer wieder herauszufordern.
Besonders spannend sind die intensiven Diskussionen im Team: das gemeinsame Analysieren von Daten, das Abwägen neuer Hypothesen und die strategische Planung der nächsten Schritte. Jeder Fortschritt – sei es eine bestätigte Annahme, eine neue methodische Erkenntnis oder gar die Aufklärung eines Wirkmechanismus – schafft eine Kette von kleinen und großen Erfolgsmomenten. Natürlich gehören auch Rückschläge zum Forschungsprozess, doch gerade diese Herausforderungen stärken den Zusammenhalt und machen die gemeinsame Freude über wissenschaftliche Durchbrüche umso wertvoller.
Hinzu kommt ein gewisser Stolz auf die Leistungen der Nachwuchswissenschaftler:innen und die Hoffnung, dass ihre Erkenntnisse nicht nur unser Verständnis biologischer Mechanismen erweitern, sondern langfristig auch zu besseren, wirksameren und sichereren Therapien beitragen.
Schachner-Nedherer, Anna-Laurence, Mag.pharm. Dr.rer.nat.
Lecturer im Bereich Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
Warum schlägt Ihr Herz für die Lehre?
Als Lektorin am Institut der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie bin ich vor allem in den Laborübungen der Industriellen Arzneimittelherstellung (IAMH) und der Magistralen Rezeptur (MR) im Einsatz. Mir ist es wichtig, meine Begeisterung für diese Fächer weiterzugeben und ich schätze in diesem Zusammenhang den interaktiven Austausch mit den Studierenden und möchte sie ermutigen, sich mit eigenen Ideen einzubringen. Es liegt mir am Herzen, eine produktive und positive Lernatmosphäre zu schaffen, indem ich die Studierenden auf ihrem Lernprozess begleite und wir gemeinsam aufkommende Fragezeichen diskutieren.
Welche Arbeitsfelder umfasst Ihre Tätigkeit genau?
Meine Tätigkeitsfelder in der Lehre sind vielfältig und reichen einerseits über die Organisation der Lehrveranstaltungen (IAMH) bis hin zu deren Betreuung (IAMH, MR). Zur Organisation zählen etwa die Termineintragungen im UGO, Raumreservierungen, Koordination der Lehrenden und StudienassistentInnen sowie die Prüfungsvor- und nachbereitung. Auch die fachliche Vorbereitung nimmt mich vor Lehrveranstaltungsbeginn in Anspruch, bei der ich mich in aktuelle Literatur, Bücher, Publikationen, etc. vertiefe.
Für mich persönlich wichtig, ist auch die Teilnahme an Fortbildungen, um mir immer neue didaktische Kompetenzen anzueignen und neue Inspirationsquellen für meine Lehre einzufangen. Vor allem den Bereich der Neurodidaktik finde ich äußerst spannend.
Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie eine besondere Bereicherung?
Besonders schön ist es für mich, wenn ich merke, dass mein Motivationsfunken auf die Studierenden überspringt sowie die erleuchtenden Aha-Momente, wenn es heißt „Jetzt habe ich es endlich verstanden“. In diesen Momenten schlägt mein Herz ganz besonders für die Lehre.


PhD Amina Tucak-Smajić
Gastdoktorandin über CEEPUS-Mobilität am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
(Originaltext auf Englisch)
1) In welchem Forschungsbereich arbeiten Sie und wie sind Sie dazu gekommen?
Mein PhD konzentriert sich auf die Entwicklung und Charakterisierung von kationischen Lipid-Nanopartikeln als Träger für miRNAs. Dieser Forschungsweg wurde unter der Leitung meiner Mentoren, Prof. Dr. Andreas Zimmer an der Universität Graz und Prof. Dr. Edina Vranić an der Universität Sarajevo, gestaltet. Meine Reise begann, als ich als Masterstudentin die Gelegenheit hatte, das Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie zu besuchen, wo ich das gesamte Team und die Einrichtungen des Departments kennenlernte. Später, als Gastdoktorand, führte ich dank der großen Bemühungen meiner Mentoren die gesamte experimentelle Phase meiner Promotion in Graz durch, und zwar im Rahmen der CEEPUS-Mobilität und der gemeinsamen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, wobei ich von der fortschrittlichen Infrastruktur und dem Fachwissen an der Universität Graz profitierte.
2) Was finden Sie an Ihrem Forschungsgebiet faszinierend?
Der faszinierendste Aspekt meiner Forschung auf dem Gebiet der miRNA-basierten Therapeutika ist die Dynamik und rasche Entwicklung dieses Bereichs. Obwohl es noch keine derartigen Medikamente auf dem Markt gibt, glaube ich, dass Medikamente, die auf der miRNA-Technologie basieren, mit der rasanten Entwicklung der Technologie die Medizin revolutionieren werden. Ich bin sehr stolz darauf, einer der Forscher auf diesem Gebiet zu sein!
3) Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie besonders bereichernd?
Der bereicherndste Aspekt meiner Arbeit ist das ständige Lernen und die Anpassungsfähigkeit, die sie erfordert. Die Dynamik des akademischen Bereichs bedeutet, dass man mit den Entdeckungen auf dem Laufenden bleiben muss und voller Ideen für kommende Projekte steckt. Die Herausforderung und die Verantwortung, auf dem neuesten Stand des Wissens zu bleiben, machen meine Arbeit sowohl intellektuell anregend als auch erfüllend.
4) Was gefällt Ihnen besonders am Universitätsstandort Graz?
An Graz als Universitätsstandort gefällt mir besonders die lebendige, studentenfreundliche Atmosphäre. Die Stadt ist bekannt für ihre hervorragende Infrastruktur, die ein förderliches Umfeld für das Lernen bietet. Die Universität Graz ist mit modernsten Labors ausgestattet und bietet sowohl einheimischen als auch internationalen Studierenden eine bemerkenswerte Möglichkeit, sich mit Spitzentechnologien zu beschäftigen. Graz ist eine schöne und lebendige Stadt, die eine vielfältige Gemeinschaft von Studierenden verschiedener Nationalitäten beherbergt. Die Nähe zu den Annehmlichkeiten macht das Studentenleben so bequem! Dort zu leben war eines der besten Dinge in meinem Leben, da ich dort unglaubliche Freunde gewonnen habe.
Linda Tropper
Masterstudierende am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften im Bereich Pharmakognosie
1) Wenn Ihr Umfeld, Ihre Familie Sie fragt: Warum gerade Pharmazeutische Wissenschaften? Was antworten Sie darauf?
Bereits in der Unterstufe habe ich mit dem Gedanken gespielt, Pharmazie zu studieren. Dieser Gedanke hat sich in der Oberstufe verstärkt, da bereits dort Chemie zu meinen Lieblingsfächern zählte und ich auch auf die Frage von Lehrern, welchen Berufsweg ich gerne nach der Schule einschlage würde, immer mit „Pharmazeutin“ antwortete.
Der Beruf in der Apotheke hat mich immer am meisten fasziniert, da sich in diesem der Umgang mit Menschen, magistrale Tätigkeiten im Labor und der Einsatz des umfangreichen Wissens, welches man sich im Pharmaziestudium aneignet, vereinen lassen.
2) Was hat Sie im Zuge Ihres Studiums am meisten überrascht bzw. begeistert?
Überrascht und begeistert zugleich hat mich die Vielzahl an unterschiedlichen Bereichen, die das Pharmaziestudium zu bieten hat. Egal ob es die Pharmakognosie, Pharmakologie, Pharmazeutische Technologie oder Pharmazeutische Chemie ist, durch die insgesamt 18 Laborübungen im Laufe des Studiums, wird in allen Bereichen ein riesiger Einblick gewährt. Darüber hinaus bieten freie Wahlfächer die Möglichkeit durch Exkursionen an Führungen in Pharmaunternehmen oder an interessanten Vorträgen von Ärzten teilzunehmen, wodurch interaktive Anteile und Abwechslung ins Studium gebracht wird.
3) Was gefällt Ihnen am Uni-Standort Graz besonders gut?
Die geringe Entfernung zwischen den verschiedenen Instituten erleichtert den Unialltag durch das schnelle Wechseln der Standorte zwischen Vorlesungen oder Laborübungen. Helle, offene Lernareale inklusiver der Räumlichkeiten auf der Bibliothek in unmittelbarer Nähe bieten eine große Auswahl an Lernmöglichkeiten.
Um dem stressigen Unialltag zu entfliehen, befinden sich rund um das Universitätsgelände Cafés, Restaurants, Bars und je nach Jahreszeit Spritzer- oder Glühweinstände und auch die von der Uni organisierten Abendveranstaltungen bieten Möglichkeiten, den Kopf freizubekommen und sich mit anderen Studierenden auszutauschen.


Henrik Siboni
MSc, Physiker, im Bereich Pharmazeutische Technologie & Biopharmazie
(Originaltext auf Englisch)
1) Mit welchem Forschungsgebiet beschäftigen Sie sich und wie sind Sie dazu gekommen?
Im Rahmen meines Doktoratsprojekts beschäftige ich mich mit der Untersuchung nanoskaliger Arzneimittelabgabesysteme mithilfe der Rasterkraftmikroskopie. Mit anderen Worten untersuche ich Nanopartikeln mit einer sehr scharfen Nadel, die einzelne Nanostrukturen auflösen kann, die man mit einem normalen Mikroskop nicht sehen würde. Dies ist eine Zusammenarbeit mit der Gruppe für Single Molecule Chemistry am Institut für Chemie und Teil der Doctoral Academy NanoGraz.
2) Was macht für Sie die Faszination Ihres Forschungsgebiets/Ihrer Dissertation aus?
Als Physiker schätze ich es sehr, dass ich mich mit spannender Physik befassen kann, gleichzeitig aber auch einen Beitrag zu den pharmazeutischen Wissenschaften leiste, deren klares Ziel es ist, Menschen zu helfen. Als interdisziplinäres Projekt ist es eine gute Gelegenheit, das Fachgebiet in eine neue Richtung zu lenken.
3) Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie eine besondere Bereicherung?
Neben der Doktorarbeit an sich ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Instituten eine sehr interessante Herausforderung. Außerdem macht es mir großen Spaß, Wissenschaft öffentlich und im Unterricht zu kommunizieren.
Ivana Ruseska
PhD im Bereich Pharmazeutische Technologie & Biopharmazie
(Originaltext auf Englisch)
1) In welchem Forschungsbereich arbeiten Sie und wie sind Sie dazu gekommen?
Derzeit konzentriert sich meine Forschung auf die Untersuchung der Aufnahme und des intrazellulären Traffics von peptid- und lipidbasierten Nanopartikeln, die als Trägersysteme für microRNA (miRNA) verwendet werden. Meine wissenschaftliche Reise begann während meines Masterstudiums, in dem ich die Aufnahmewege von polymeren Nanopartikeln untersuchte und nach Graz kam, um Teile meiner experimentellen Arbeit durchzuführen. Da ich mich für Molekularbiologie und pharmazeutische Technologie interessierte, war ich neugierig auf das Potenzial der pharmazeutischen Nanotechnologie, die eine Brücke zwischen den beiden Bereichen schlägt. Dies führte dazu, dass ich an der Universität Graz promoviert habe.
2) Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet?
Was mich am meisten fesselt, ist die Tiefe und Komplexität des Themas. Das Zusammenspiel zwischen Nanopartikeln und Zellen ist bemerkenswert komplex und vielseitig und führt zu komplizierten intrazellulären Prozessen. Jedes durchgeführte Experiment bringt uns dem besseren Verständnis des intrazellulären Schicksals von Nanopartikeln näher. Nichtsdestotrotz bleiben wir bescheiden angesichts des enormen Umfangs dessen, was noch zu entdecken ist.
3) Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie besonders bereichernd?
Der Aspekt, den ich an meiner Arbeit besonders bereichernd finde, ist, dass sie immer wieder anregend ist. Die Arbeit in einem außergewöhnlich dynamischen und wettbewerbsorientierten Bereich motiviert mich, innovativ zu denken und Risiken einzugehen. Es ist sehr erfüllend, in einem Umfeld zu arbeiten, das ständiges Lernen und kontinuierliche Verbesserung verlangt.


Atida Selmani
Wissenschafterin am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
(Originaltext auf Englisch)
1) In welchem Forschungsbereich arbeiten Sie und wie sind Sie dazu gekommen?
Mein Forschungsthema befasst sich mit der Entwicklung von Metall- und Metalloxid-Nanomaterialien als Arzneimittelabgabesysteme. Die Nanopartikel fungieren als Arzneimittel oder dienen als Arzneimittelträger, je nach ihren Eigenschaften, die leicht angepasst werden können.
2) Was finden Sie an Ihrem Forschungsgebiet faszinierend?
Das Faszinierende an meiner Forschung ist für mich, wie ich das Verhalten von Nanopartikeln verändern kann, indem ich ihre Größe, ihre Form und das "Kleid, das sie tragen" (Oberflächenbeschichtung) verändere. Ich versuche, den Körper, der ein superintelligenter Mechanismus ist, mit diesen verschiedenen Kleidern und einigen anderen Dingen auszutricksen, in der Hoffnung, dass mein "Nano-Trojanisches Pferd" unter dem Radar verschwindet und dabei hilft, verschiedenen Krankheiten vorzubeugen, sie zu lindern oder sogar zu heilen.
3) Welcher Aspekt Ihrer Arbeit ist für Sie besonders bereichernd?
Am bereicherndsten ist für mich, dass ich das ganze Bild sehe, angefangen vom Design, der Herstellung und der Anpassung der Nano-Entität an einen bestimmten Zweck bis hin zur Einschätzung/Vorhersage ihres Verhaltens in unserem Körper, wenn sie einmal verabreicht wurden.
Martin Reiser
Chemisch-technischer Assistent am Institut Pharmazeutische Wissenschaften
1) Welche Arbeitsfelder beinhaltet Ihre Tätigkeit genau?
Als Chemisch-technischer Assistent (CTA) unterstützte ich meine KollegInnen im Laborbetrieb, verwalte die Labore und helfe bei Forschungsprojekten und bei Laborübungen (LU) mit. Zu meinen Tätigkeiten gehört zum Beispiel die Beschaffung und Verwaltung der Laborchemikalien und -materialien, die Wartung und Überprüfung von Laborgeräten, die Einschulung von neuen Mitarbeiterinnen im Labor bzw. an Laborgeräten, die Mithilfe im Lehrbetrieb und vieles mehr.
2) Was machen Sie am Institut für Pharm. Wissenschaften?
Zusammen mit meinen KollegInnen untersuchen wir im Forschungsbetrieb u.a. Nanopartikel-Dispersionen auf ihre Größenverteilung, bestimmen mittels Rheologie das Fließverhalten von Cremen und Gelen oder analysieren die Freisetzung von Wirkstoffen aus Nanopartikel-Systemen mittels Flüssigchromatographie. Mittels Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC) können wir das thermische Verhalten von unterschiedlichen pharm. Stoffen charakterisieren und in unserem Zellkultur-Labor werden Zellen für weiterführende Experimente herangezüchtet.
In den LUs stellen wir u.a. mit den StudentInnen Tabletten und Pellets her, zeigen ihnen wie man diese charakterisiert oder wie man Nanopartikel herstellt.
3) Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitsalltag am besten?
Langweilig wird es nie, und ich kann immer zwischen Büro und Labor wechseln. Die Arbeit kann ich weitestgehend selbstständig einteilen und organisieren. Und wenn auch vieles Routine ist, so gibt es auch ständig neue Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen.
4) Was ist für Sie eine besondere Bereicherung an Ihrer Arbeit?
Einerseits ist es toll, in der Forschung mitzuwirken. Es freut mich auch immer, wenn die Dinge im Labor gut laufen, weil alles gut organisiert und gewartet ist. Und es ist immer wieder toll, dabei zu sein zu dürfen, wenn StudentInnen erfolgreich ihre Master- bzw. Doktorarbeiten abschließen und für sie ein neuer Lebensabschnitt beginnt.


Gabriele Kolany
Chemielabortechnikerin am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
1) Welche Arbeitsfelder beinhaltet Ihre Tätigkeit genau?
Meine Tätigkeiten sind beispielsweise die Betreuung der Sterilen Arbeiten während der Praktika, Aseptisches Arbeiten in der Zellkultur und Durchführung von Bestellungen für die Lehre und den Forschungsbetrieb
2) Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitsalltag am besten?
Ich schätze besonders den Abwechslungsreichtum in meinem Arbeitsalltag und Umgang bzw die Zusammenarbeit mit den Studierenden und den Kollegen:innen.
3) Was ist für Sie eine besondere Bereicherung an Ihrer Arbeit?
Der Zusammenhalt und die Unterstützung von lieben Arbeitskollegen:innen wodurch sich auch manch' Freundschaft über die Jahre entwickelt hat.