Universität Graz verzeichnet erste Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus
Im Wettlauf zur weltweiten Wirkstoffsuche gegen SARS-CoV-2, den Auslöser der Krankheit Covid-19, kann die Universität Graz erste Erfolge erzielen. Im Forschungsprojekt Stop Covid-19 am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften – es wird begleitet von einer Fundraising-Kampagne – hat Andreas Kungl mit seinem Team einen Wirkstoff, der die Infektion mit dem Virus hemmen kann, erfolgreich getestet. „Dieser Forschungsfortschritt stimmt zuversichtlich, 2021 einen Wirkstoff für PatientInnen mit schwerem Krankheitsverlauf verfügbar machen zu können“, erklärt Projektleiter Kungl.
Kungl und seine Forschungsgruppe beschäftigen sich schon lange mit speziellen Zuckermolekülen, den sogenannten Glykanen, als Wirkstoffträger. „Zurzeit sehen wir in unseren Experimenten, dass die diese Glykane die Infektion von Ziel-Zellen dosisabhängig nahezu vollständig verhindert“, beschreibt Kungl. „Wir messen die Inhibition indirekt anhand der Replikation des Virus. Das bedeutet, wir sehen uns an, wie stark das Virus nach Vermehrung in der Zelle wieder ausgeschleust wird, wenn wir die Viren vorher mit der Substanz behandeln. Hier gibt es eine signifikante Inhibition, verglichen mit den unbehandelten Zellen“, resümiert der Wissenschafter. Die aktuellen Ergebnisse stimmen nun zuversichtlich: „Unser Ansatz ist richtungsweisend und hat das Potenzial, entscheidend zur Bekämpfung der Krankheit beizutragen“, so der Forscher.
Spitzenforschung in Graz fördern
Mit der Unterstützung der SpenderInnen der Fundraisingkampagne konnte kürzlich ein Real-Time PCR Instrument zur hochsensitiven Bestimmung der viralen Nukleinsäure, die als Maß für den zellulären Befall herangezogen wird, angekauft werden. Doch der Weg bis zum Medikament ist noch weit: „Die Fundraising-Aktion soll weiterhin dazu beitragen, diese wesentliche Forschungsarbeit finanziell zu unterstützen und damit zu beschleunigen“, erklärt Peter Riedler, Vizerektor für Finanzen, Personal und Standortentwicklung der Universität Graz. Am aktuellen Projekt beteiligt ist auch Kurt Zatloukal vom Diagnostik- und Forschungsinstitut für Pathologie der Medizinischen Universität Graz.
Unter fundraising.uni-graz.at/de/stop-covid-19/ kann weiterhin für das Forschungsprojekt Stop Covid-19 gespendet werden.