Rund 400 WissenschafterInnen aus 62 Nationen versammeln sich diese Woche in Graz, um am 13. Kongress der "International Society for Ethnoparmacology" teilzunehmen. Auf dem Gebiet der Ethnopharmakologie arbeiten BotanikerInnen, ChemikerInnen, PharmazeutInnen, PharmakologInnen, ToxikologInnen und MedizinerInnen eng zusammen, um ihre Expertisen in den komplexen Prozess der eindeutigen Beweisfindung für die positive Wirkung eines Arzneimittels einzubringen. ForscherInnen erhoffen sich durch den im Rahmen des Kongresses vorgenommenen Erfahrungsaustausch neue Erkenntnisse für die effektive Therapie von alterungsbedingten Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, Diabetes Typ 2 oder Morbus Alzheimer.
Eröffnet wurde der Kongress von Vizerektor Dr. Peter Riedler und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften und Vorsitzender des Kongresses. Bauer wies darauf hin, dass die Konservierung und wissenschaftliche Untersuchung von althergebrachtem Wissen essentiell für die Entwicklung neuer Arzneistoffe gegen vierlerlei Krankheiten sei.
Auch der interkulturelle Aspekt der pflanzlichen Medizin - im Kongress wird etwa die Seidenstraße wissenschaftlich beleuchtet - wurde von den EröffnungsrednerInnen hervorgestrichen. Auch Fragen der Identitätsprüfung der Pflanzen sowie die Kontrolle der Qualität werden in den kommenden Tagen untersucht.